Das Gespräch zieht sich schon eine gefühlte Ewigkeit. Meine Gesprächspartnerin jammert mir ohne Punkt und Komma die Ohren voll, was in ihrem Leben alles nicht rund läuft.
Wie Du vielleicht weißt, bin ich nicht nur Coaching-Ausbilderin, sondern seit über dreißig Jahren selbst Coach. Ich könnte also eine Menge schlaue Dinge sagen und ihr weiterhelfen.
Kann ich aber nicht, weil sie zwischen ihren Sätze weder Luft holt, noch interessiert ist an meinen möglichen Antworten auf ihre nicht gestellten Fragen. Sie will nur Jammern. 🙄
That sucks!
Das ist mega anstrengend und frustrierend. Und ich frage mich, warum ich mich immer noch mit dieser Person abgebe, die während des ganzen Gesprächs nicht einmal auf die Idee kommt, mich zu fragen, wie es mir geht.
So. Genug. Das tue ich mir nicht mehr an.
Sowas ist Dir bestimmt noch nie passiert, oder? 😉
Die fünf Menschen
Eine wichtige Frage, die sich jeder von uns immer wieder stellen kann, ist, ob die Menschen in unserem Leben uns wirklich (noch) guttun. Und falls nicht, ist es an der Zeit, ein paar Veränderungen vorzunehmen.
„Du bist der Durchschnitt der fünf Menschen, mit denen Du die meiste Zeit verbringst.“
Das ist ein Zitat von Jim Rohn (ein amerikanischer Autor und Motivationsredner), von dem Du vielleicht schon mal gehört hast und das ich noch um einen wichtigen psychologischen Punkt ergänze.
Denn es geht nicht nur um die Menschen, mit denen wir Zeit verbringen, sondern auch um die, mit denen wir uns am meisten gedanklich beschäftigen, auch wenn wir sie nicht so oft tatsächlich sehen.
Wer sind diese fünf Menschen in Deinem Leben?
Nimm Dir einen Moment Zeit und besinne dich darauf, wer die fünf „wichtigsten“ Menschen in Deinem Leben sind. Also die, mit denen Du gedanklich oder tatsächlich die meiste Zeit verbringst.
(Kleine Kinder, für die Du verantwortlich bist, bleiben hier mal außen vor, es geht nur um Erwachsene.)
- Falls Du in einer Beziehung bist, ist das vermutlich Dein/e Partner:in. Wer noch?
- Deine Eltern? Deine erwachsenen Kinder? Freunde?
- Geschäftspartner:innen? Vorgesetzte? Kolleg:innen? Mitarbeiter:innen?
Damit das alles nicht nur in Deinem Kopf ist, sondern Du auch damit weiterarbeiten kannst, schreib Dir diese fünf Menschen auf.
Tun diese Menschen Dir grundsätzlich gut?
Wenn Du die Fünf identifiziert hast, kannst Du Dich im nächsten Schritt fragen, ob Dir jeder dieser Menschen grundsätzlich (noch) gut tut (oder das, wenn Du ganz ehrlich zu Dir bist – je getan hat).
👉 Hast Du nach einem Treffen mit diesem Menschen mehr Energie?
👉 Fühlst Du Dich inspiriert, angeregt, beruhigt oder zufrieden?
👉 Fühlst Du Dich ermutigt, Deinen eigenen Weg zu gehen?
Dementsprechend bekommen die Personen ein bis drei Plus oder Minus.
Diese Fragen zu beantworten, kann erstmal weh tun.
Weil Du vielleicht erkennst, dass alte Kontakte sich überlebt haben.
Dass Du Dich weiterentwickelt hast und der/die andere nicht.
Dass es vielleicht etwas gab, das Euch zusammengeführt hat, das heute aber keine Rolle mehr spielt und Ihr davon abgesehen nichts gemeinsam habt.
Oder dass es nur noch Gewohnheit ist, was Euch zusammenhält (das gilt für Freundschaften genauso, wie für Partnerschaften). Und dass Euer Kontakt „eigentlich“ schon lange keine Freude mehr bringt.
Dienen diese Menschen Deinen Lebenszielen?
Fakt ist (es ist inzwischen sogar wissenschaftlich erforscht):
Die Menschen, mit denen Du die meiste Zeit verbringst oder über die Du am meisten nachdenkst, prägen einen großen Teil Deiner Grundstimmung im Leben.
Umgibst Du Dich mit Menschen, mit denen Du übers Leben/Deinen Job/Deine Kollegen/Deinen Partner jammerst? Das sorgt kurzfristig vielleicht für Entlastung, zieht Dich insgesamt aber energetisch runter.
Oder hast Du häufig Kontakt mit Menschen, die voller Energie und Schöpferkraft durchs Leben gehen? So wird das ansteckend auf Dich wirken und Dich mit beflügeln.
Frag Dich darum im nächsten Schritt:
⭐ Dienen diese fünf Menschen Deinen großen Zielen im Leben?
⭐ Unterstützen sie Dich direkt oder indirekt, Deine Ziele zu erreichen?
⭐ Freuen sie sich mit Dir aus tiefstem Herzen über Deine Erfolge?
Wenn Du diese Fragen mit Ja beantworten kannst, kannst Du Dir auf die Schulter klopfen und für einen Moment bewusst voller Dankbarkeit auf Dein Leben blicken, wie Du es für Dich kreiert hast.
Und falls nicht, dann ist jetzt womöglich die Zeit gekommen, ein paar Entscheidungen zu treffen und Veränderungen vorzunehmen.
Das tut vielleicht kurz weh, macht dann aber Erleichterung Raum und Platz für die Menschen, die heute wirklich zu Dir passen.❤️
Was kannst Du jetzt tun?
Entscheide bewusst, mit wem Du ab jetzt wieviel Zeit verbringst.
Wusstest Du, dass Energie vom höherschwingenden Menschen zum niedrigschwingenden fließt?
Es passiert ganz automatisch, dass Du Energie verlierst, wenn Du längere Zeit mit jemandem verbringst, der lieber in der Opfer-Energie verharrt, statt sich damit zu beschäftigen, was er oder sie ändern kann.
Du musst Dich nicht mit Menschen treffen oder beschäftigen, die Dir nicht guttun oder Dir Deine Kraft rauben! Nope. Musst Du nicht.
Wenn es Dir nicht gut geht, kannst Du auch nicht für andere da sein. Deswegen geht es im ersten Schritt immer darum, Deine eigene Energie zu stärken. Das ist nicht egoistisch. Es ist sogar lebensnotwendig.
Frage Dich also jetzt:
👉 Wessen Energie tut Dir schon lange nicht mehr gut?
Und dann sorge für einen klaren Schnitt, wenn Du Dich traust (das kann ja auch mit Samthandschuhen sein) oder lass den Kontakt nach und nach auslaufen.
Und wenn der Mensch Dich vor allem gedanklich beschäftigt, weil Du Dich verantwortlich fühlst oder aus einem anderen Grund, dann kannst Du Dich fragen:
👉 Was brauchst Du, um diese Gedanken loszulassen und Dich mehr auf Dich selbst zu konzentrieren?
Bei diesem Schritt kannst Du Dir bei Bedarf auch mal Hilfe von einem Profi holen. Wenn Du Dir zum Beispiel Gedanken um Deine erwachsenen Kinder machst, obwohl die durchaus auch ohne Dich lebensfähig sind 😉, dann kann etwas Unterstützung beim Abnabeln durchaus sinnvoll sein.
Das Einzige, das Du zu verlieren hast, ist Deine Angst.
Was willst Du stattdessen?
Wenn Du so Platz geschaffen hast in Deinem Leben für freudvollere, energetisierende Menschen oder Inhalte, dann frage Dich noch zum Abschluss:
💡 Zu wem hättest Du gerne mehr Kontakt oder worüber würdest Du lieber nachdenken?
💡 Welche Menschen oder Inhalte können Dein Leben jetzt voran bringen?
💡 Wer lebt schon das, was Du gerne hättest?
Erkenne, was/wen Du brauchst und dann schau, wo Du diese Menschen findest und gehe es aktiv an.
Manchmal tut auch eine professionelle Unterstützung gut.
Ein Coach. Ein Mentoring. Ein neues Netzwerk.
Oder eine Ausbildung, bei der Du Gleichgesinnte treffen kannst.
Für mich ist jetzt das Thema Netzwerk dran. Ein Austausch mit anderen Unternehmer:innen auf Augenhöhe mit dem Ziel der gegenseitigen Unterstützung. Dort kann ich auch relativ sicher sein, dass nicht so viel gejammert wird. Jippieh! 😉
Alles Liebe
Angelika
P.S. Falls Du über eine Coaching Ausbildung nachdenkst, dann trag Dich gerne hier für die Warteliste der nächsten Ganzheitlichen Coaching Ausbildung ein. Die Ausbildung findet nur noch einmal im Jahr statt und beginnt mit vollkommen überarbeitetem Konzept am 01. April 2023. Mit lauter Gleichgesinnten. Versprochen! 😊