Welcher Typ bist Du?

Ich bin ein introvertierter Arbeiter.

Und ich liebe es. Meine Kunden denken immer, ich wäre extrem extrovertiert und am liebsten mit vielen Menschen zusammen. Weit gefehlt. Ich bin gerne im Workshop, im Coaching oder in Ausbildungen. Wenn ich eine Gruppe hatte, brauche ich danach aber immer eine Woche Ruhe und Zeit für mich. Natürlich um in Ruhe zu arbeiten. Es ist nicht so, dass ich dann Däumchen drehe. Aber ich brauche eine ganze Zeit mit möglichst wenig Außenkontakten. Sobald ich wieder mit Stille aufgetankt bin, können die nächsten Termine samt Menschen kommen. Das ist übrigens auch einer der Gründe, warum ich aufs Land, auf die Engelsfarm gezogen bin. Die Ruhe und die Entspanntheit hier auf dem Land ist genau, was ich brauche, um kraftvoll arbeiten zu können.

Für die Seelenhygiene und den Energiehaushalt ist es wichtig, den eigenen präferierten Typ zu kennen. Zu wissen, ob man seine Lebensenergie eher aus Kontakten mit anderen oder aus dem Alleinsein bezieht. Ob man im Job (und auch im Leben) eher auf Details achtet oder eher das große Ganze sieht. Ob man seine Entscheidungen mit dem Verstand oder mit dem Gefühl trifft. Und ob man eher spontan oder strukturiert an Aufgaben/Projekte heran geht. Wie ist das bei Dir? Kennst Du Dich?

Für eine leichte Selbsteinschätzung habe ich auf Basis der psychologischen Typen von C.G. Jung einen Test entwickelt, den APAG-Test®. Um den soll es hier aber nicht gehen. Das Ganze kannst Du noch einfacher haben. Du brauchst hier nur weiterzulesen.

Wenn Du die Namen der vier folgenden Typen hörst: Denker, Arbeiter, Spieler und Fühler, was ist Dein erster Gedanke, in welche Gruppe Du möglicherweise gehörst? Lies Dir die Typen durch und entscheide, wo Du Dich am ehesten zugehörig fühlst. In den meisten Fällen ist das mit der spontanen ersten Einschätzung identisch.

Der Denker:

Wenn Du ein Denker bist, liebst Du kniffelige Aufga­ben und kannst Dich in eine Sache ganz hineindenken. Am liebsten hast Du allerdings das Gesamtbild im Blick, statt Dich in einzel­ne Details zu versenken. Deine Entscheidungen sind fest, fair und verlässlich und Du setzt sie konsequent um. Denker-Typen sind oft Menschen mit herausragenden Kenntnissen auf ihrem Sachgebiet und daher häufig Professoren, Erfinder, Ärzte oder Manager. Als Denker-Typ fällt es Dir häufig schwer, Dich in andere Menschen hineinzuversetzen. Besonders mit Menschen, die Du für inkompetent hältst, kannst Du nicht besonders gut umgehen. Du willst wissen, warum die Dinge sind, wie sie sind. Oder anders gesagt: Was die Welt im Innersten zusammenhält. Manchmal wirkst Du mit Deinem Tiefgang und Deinem Hinterfragen auf andere darum ein wenig weltfremd und schräg.

Der Arbeiter:

Wenn Du ein Arbeiter bist, gehörst Du zu den Menschen, die gerne systema­tisch, gründlich und ausdauernd arbeiten. Wenn Du in Deiner Jugend Sportler warst, dann wahrscheinlich Leistungssportler, wobei es Dir leicht gefallen ist, Deinen Trainingsplan einzuhalten. Du übernimmst die Führung, wenn es nötig erscheint. Willst aber nicht unbedingt und mit Gewalt an die Spitze. Du arbeitest gern allein oder aber in einem Team mit Menschen, die ähnlich an die Aufgaben heran gehen, wie Du. Es fällt Dir schwer nachzuvollziehen, dass manche Kollegen lieber Stunden lang in der Kaffee­küche stehen, statt ihren Job zu machen. Dass Du Deine Hände in den Schoß legst, kommt sehr selten vor, deshalb gehörst Du von den vier Typen zu den am meisten gefährdeten, wenn es um das Thema Burn-out geht. Mögliche Berufe für einen Arbeiter-Typ sind Business-Coach, Banker, Lehrer, Polizist, Controller und alle Berufe, die mit Struktur zu tun haben.

Der Spieler:

Als Spieler bist Du am liebsten in Aktion. Im Gegensatz zum Arbeiter muss bei Dir aber nicht alles einen Sinn haben und dem Ganzen dienen. Es macht Dir einfach Spaß, spontan einer Stimmung nachzugeben und Deinen Impulsen zu folgen. Du bringst frischen Wind in alte Strukturen und gehst gerne neue Projekte an. Oft bist Du beliebt im Freundeskreis, weil Du immer für ein Abenteuer zu haben bist. Manchmal fällt es Dir allerdings schwer, Dinge, die Du angefan­gen hast, auch zu Ende zu bringen, wofür Deine Kollegen oder Mit­menschen nicht immer Verständnis haben. Spieler­-Typen sind häufig in Berufen wie Vertriebler, Sänger, Interimsmanager oder Vermittler zu finden. Als Troubleshooter läufst Du zu Höchstform auf, Haupt­sache, Du kannst bald zur nächsten Herausforderung übergehen. Langeweile erträgst Du jedenfalls nicht.

Der Fühler:

Fühler stellen sich mehr als alle anderen Typen sehr häufig die Frage: Wer bin ich und warum bin ich auf dieser Welt? Wenn Du Fühler bist, bist Du beliebt bei Deinen Kolle­gen und Freunden, weil Du Dich gerne – zum Teil aufopferungs­voll – um andere kümmerst. Im Team sorgst Du für ein gutes Arbeitsklima und versuchst dabei, Konflikten möglichst aus dem Weg zu gehen. Wenn es anderen Menschen nicht gut geht, beziehst Du das häufig auf Dich selbst. Vor allem innerhalb Deiner Familie führt das allerdings sehr oft zu Schuldgefühlen, die Dich dann dazu brin­gen, Dich noch mehr für andere einzusetzen. Auch Du bist gefährdet auszubrennen und Dich zu erschöpfen. Anders als der Arbeiter-Typ aber nicht bei Deinem Einsatz für eine Sache, sondern eher bei Deiner Sorge um andere Menschen. Häufige Berufe des Fühler-Typs sind daher auch Sozialarbeiter, Therapeut, Grundschullehrerin und Krankenschwester.

Extrovertiert/Introvertiert:

Wenn Du die Wahl hast, gehst Du dann lieber auf eine Party (E) oder ins Kino (I)? Schreibst Du lieber eine E-Mail (I) oder rufst Du den Kollegen lieber an (E)? Bist Du grundsätzlich lieber allein oder mit wenigen Menschen zusammen (I) oder lieber in Gesellschaft oder in größeren Gruppen (E)? Bist Du eher lebhaft (E) oder eher ruhig (I)?

Im Extremfall:

In schwierigen Lebensphasen oder wenn wir an die Wand gedrängt werden, neigen wir übrigens alle dazu, in das Extrem unseres Typs zu verfallen. Der Extrovertierte hört dann gar nicht mehr auf zu reden. Der Introvertierte zieht sich ganz in sich selbst zurück und ist kaum noch zu erreichen. Der Denker wird arrogant, der Arbeiter rigide, der Spieler radikal und der Fühler weinerlich. Gut, wenn wir dann Verständnis füreinander haben und das Verhalten der anderen nicht allzu persönlich nehmen. Sobald die Sonne wieder scheint, ist alles wieder „normal“.

Gehe Deine Kollegen und Freunde doch mal in Gedanken durch. Wen würdest Du als was einschätzen? Wenn Du einen groben Blick dafür entwickelst, wie die anderen (und natürlich Du selbst) ticken, kommst Du auf jeden Fall leichter und entspannter durchs Leben :o)

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Alles Liebe und bis bald

Angelika Gulder