Was ist Spirituelles Coaching – Teil 1 

Spiritualität und Coaching

Im Ganzheitlichen Coaching geht es Kunden darum, Antworten auf ihre brennenden Fragen und Lösungen für Ihre Herausforderungen zu finden. Oft auch darum, uralte, tiefsitzende Verletzungen zu ergründen und zu transformieren. Immer mehr geht es aber auch um Sinn, Bedeutung, Tiefe und Spiritualität.

Warum ist das so? Gerade in schwierigen Zeiten (und da sind wir zweifelsohne mittendrin) wird das Bedürfnis nach Sicherheit, Halt und damit verbunden auch nach einem tieferen Sinn und einer „höheren Macht“ in und hinter allem, immer größer. Die Menschen stellen sich dazu neue Fragen. Und suchen nach Antworten. Unter anderem in der Spiritualität. 

Wurde ich vor zwanzig Jahren im Coaching noch hinter vorgehaltener Hand gefragt, ob ich meine Erfahrung über Spiritualität, Medialität und die geistige Welt teilen würde, ist das heute vor allem in meinen Coaching Ausbildungen Gang und Gäbe. Viele Teilnehmer kommen überhaupt erst zu mir, weil ich den Kontakt zum eigenen Wesenskern und auch zum Sinn des Lebens in alle meine Ausbildungen explizit mit einbeziehe.

Wir alle sind spirituelle Wesen, unsterbliche Seelen, die auf die Erde gekommen sind, um hier unsere Erfahrungen zu machen. Wir alle bestehen zum größten Teil aus Schwingung und die Schwingung auf der Erde nimmt immer mehr zu. Unsere Seelen wollen unsere Körper ebenfalls auf eine höhere Schwingungsfrequenz bringen, so dass wir immer mehr spüren und schließlich auch wissen, dass alles immer mit allem verbunden ist.

Was ist überhaupt Spiritualität?

Der Dalai Lama hat Spiritualität einmal in etwa so definiert: Spiritualität sei eine transreligiöse, transkonfessionelle Erfahrung von einem übergeordneten Ganzen, bei dem Bewusstsein und Handeln in einer Beziehung zu einer höheren Wirklichkeit stehen.

Und was ist diese höhere Wirklichkeit? Ken Wilber, amerikanischer Philosoph und Autor, beschreibt es so: „Es scheint, als würden Sie die Welt ‚da draußen‘, die sehr real wirkt, so betrachten, als wäre sie getrennt von Ihnen. Doch plötzlich merken Sie – Sie erkennen es einfach –, dass Sie nur Ihr eigenes Selbst betrachten und dass Ihr Selbst die gesamte Welt ist, wie sie von Moment zu Moment entsteht, gerade jetzt und jetzt und jetzt.“

Und Sokrates soll schon vor mehr als 2.400 Jahren gesagt haben: „Du kannst nur lernen, dass du das, was du suchst, schon selber bist. Alles Lernen ist das Erinnern an etwas, das längst da ist und nur auf Entdeckung wartet.“

Spiritualität hat also nichts mit Räucherstäbchen oder anderen esoterischen Praktiken zu tun. Vielmehr meint es, dass wir aufhören sollen, uns um uns selbst zu drehen und am täglichen Leben abzuarbeiten, und uns stattdessen dafür zu öffnen, dass wir Teil eines großen Ganzen sind, in dem wir einen ganz bestimmten, den nur uns bestimmten Platz einnehmen. Und uns genau darauf voller Hingabe immer wieder ausrichten. 

Dafür können wir geweihte Kerzen, Tarotkarten oder Astrologie nutzen, wir können Yoga machen und meditieren oder in ein Schweigekloster gehen. Müssen wir aber nicht. Es geht viel mehr um das Erleben im Inneren, das Bewusstmachen der Ganzheit, das tägliche Andocken an das, wie Du als Seele im Ursprung tatsächlich bist. Vergraben unter all den Schichten von Prägung, Erziehung und Erfahrungen.

Je mehr wir im Einklang sind mit dem, wofür wir auf diese Erde gekommen sind, unserer Berufung und unseren Lebensaufgaben, desto mehr sind wir angebunden an unsere persönliche Bestimmung und desto mehr werden wir vom Universum (Gott, die Quelle, unserem himmlischen Team, …) geführt.

Der größere Plan

Was Du erlebst, wie Du es erlebst, mit wem Du es erlebst, und was Du daraus machst ist kein Zufall, sondern es gibt dahinter einen Plan. Einen Plan, den Du als Seele zu einer anderen Zeit, von einer anderen Warte aus selbst ersonnen hast. Einen Plan, der dazu dient, das Beste aus diesem Leben zu machen und so viel wie möglich zu lernen und zu lieben.

Wer einen Plan hinter seinem Leben erkennt und akzeptiert, ist auch in der Lage, sinnvolle Ziele für sich zu formulieren. Erst wenn ich weiß, wer ich bin, woher ich komme und wohin ich gehe, finde ich meine Antworten. Und auch wenn schwere Zeiten kommen, wer ein Warum zum Leben hat, erträgt fast jedes Wie, das sagte schon Nietzsche.

Ein spirituelles Leben

Laut des Begründers der Analytischen Psychologie, Carl Gustav Jung, sollten wir alle uns spätestens in unserer Lebensmitte mit den ganz individuellen Fragen des Sinns unserer Existenz und der Spiritualität allgemein auseinander setzen und für uns stimmige Antworten finden. Nur wer diese Antworten für sich findet, geht dann gelassen und zuversichtlich in alle weiteren Lebensphasen.

Auch wenn Du die Lebensmitte noch nicht erreicht (oder vielleicht schon überschritten) hast, ist eine Auseinandersetzung mit Deiner persönlichen Wahrheit (zum Beispiel anhand der folgenden Fragen) sinnvoll. Um dann im nächsten Schritt zu prüfen, ob Deine aktuellen Antworten hilfreich für Dich sind und für inneren Frieden sorgen oder ob sie eher reglementierend, demotivierend oder sogar angsteinflößend wirken.

Idealerweise beantwortest Du Dir die Fragen laut oder schriftlich oder – noch besser – bittest eine Freundin oder einen Freund, Dir diese Fragen zu stellen und Ihr beantwortet sie Euch gegenseitig. Hier gibt es keine richtigen oder falschen Antworten, sondern es geht darum, Deine unbewussten Gedanken zu den einzelnen Bereichen an die Oberfläche zu holen.

21 Fragen zu deiner Spiritualität

1. Was ist für Dich der Sinn des Lebens?

2. Was ist Deine Vorstellung von Gott? Wie nennst Du ihn oder sie?

3. Was denkst Du über den Tod? Hast Du Angst vor dem Tod/vor dem Sterben?

4. Glaubst Du an ein Leben danach? An Reinkarnation?

5. Wen erwartest Du als erstes zu sehen, wenn Du stirbst?

6. Angenommen, Du hättest schon einmal gelebt, wer könntest Du gewesen sein?

7. Glaubst Du, dass man das Leben „vorhersagen“ kann? Glaubst Du an Zufälle?

8. Glaubst oder spürst Du, dass Schutzengel und/oder Geistführer an Deiner Seite sind?

9. Kommunizierst Du (regelmäßig) mit Deinem himmlischen Team?

10. Hörst Du auf Deine innere Stimme? Wo und wie nimmst Du sie wahr?

11. Denkst Du, dass für Deine Entwicklung ein „persönlicher Meister“ nötig wäre?

12. Welches spirituelle Erlebnis hat Dich in Deinem Leben am meisten beeindruckt?

13. Denkst Du, dass das Leben gerecht ist? Was ist Deine Auffassung von „Karma“?

14. Wenn Du heute sterben würdest, was würdest Du in Deinem Leben am meisten bedauern?

15. Welche Menschen in Deiner Umgebung teilen oder unterstützen Dein spirituelles Wachstum?

16. Welche Menschen in Deinem näheren Umfeld verhindern oder blockieren Deine Entwicklung eher und warum?

17. Was ist Deine Lebensaufgabe in diesem Leben?

18. Spiegelt Dein Beruf Deine spirituellen Überzeugungen und inspiriert Dich, Dein volles Potenzial zu leben?

19. Steht Dein eigenes emotionales, physisches und spirituelles Wohlbefinden auf Platz 1 Deiner Prioritäten?

20. Inwieweit steht das, woran Du glaubst, mit dem, was Du tust in Einklang?

21. Führst Du ein Leben, das einem höheren Zweck gewidmet ist?

Das Ziel dieser Fragen ist nicht, dass Du am Ende eine perfekte Vorstellung von allem hast, sondern dass Du verdrängte oder überschattete Bereiche in Deiner Wahrnehmung von Spiritualität ans Licht holen, sie reflektieren und dann ein vollständigeres, inneren Frieden stiftendes Bild für Dich entwickeln kannst.

Denn das schenkt Dir mehr Seelenruhe für Deinen weiteren Weg.

Alles Liebe

Angelika

P.S. Im nächsten Blog-Beitrag geht es um die Praxis des Spirituellen Coachings.

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